Mikroskopisch kleine Plastikfasern sollen des deutschen liebste Getränke verunreinigen, nämlich Wasser und Bier. Bei einem aktuellen Test des norddeutschen Rundfunks war kein einziges Getränk frei von den gefährlichen Rückständen.
Wir halten diesen Artikel für so besorgniserregend, dass wir es für zwingend notwendig erachten, auf diesen Umstand auf der DEME.INFO hinzuweisen!
Mineralwässer und Biere können stellenweise mit mikroskopisch kleinen Fasern aus Plastik verunreinigt sein. Dies erklärte das NDR Magazin “Markt” in seiner aktuellen Ausgabe. Dem aktuellen Bericht zufolge bestehe der Verdacht, dass die besagten Fasern von Textilien aus Fleece-Material stammen können.
Die Plastikfasern können zum Beispiel beim Waschen über das Abwasser in die Umwelt gelangen. Dort verteilen sich die Fasern und können unter Umständen im Zusammenhang mit der Produktion in die getesteten Getränke gelangen. Bei den analysierten Mineralwässern und Bieren handelt es sich den aktuellen Angaben zufolge um die in unseren Breiten meistverkauften Marken. Laut “Markt” enthielten alle getesteten Getränke Mikroplastik.
Keine Grenzwerte
Entdeckt wurden die gefährlichen Fasern in Mineralwässern großer deutscher Discounter sowie in den Sorten Pilsener und Weißbier namhafter deutscher Brauereien, so das Magazin in seinem aktuellen Bericht. Jeweils umgerechnet auf einen Liter des jeweiligen Getränks betragen die in der Untersuchung festgestellten Spitzenwerte bei einem Mineralwasser 7,3 Fasern, bei einem Bier sogar 78,8 Plastikfasern.
Grenzwerte seien bis zum heutigen Tage allerdings noch nicht festgelegt. Deutsche Wissenschaftler weisen allerdings darauf hin, dass möglichst wenige Fasern in den Getränken enthalten sein sollten.
Gefahr für den Menschen
Verunreinigungen mit Mikroplastik sind ein generelles Umweltproblem und das nicht nur in Deutschland. “Wir haben das synthetische Material weiträumig festgestellt”, erklärte der Meereschemiker Gerd Liebezeit von der Laboranalyse-Firma MarChemConsult gegenüber “Markt” in einem aktuellen interview. Das mikroskopisch kleinen Plastikfasern befänden sich “nicht nur in Lebensmitteln, sondern auch in der Luft”, heißt es weiter in dem aktuellen Bericht.
“Mikroplastik stellt auch für uns Menschen früher oder später eine Gefahr dar”, erklärt auch Prof. Stephan Pflugmacher Lima, Ökotoxikologe vom Institut für Ökologie der Technischen Universität Berlin in einem Interview.
Plastik kann zum Tod führen
Seine Experimente mit Muscheln hätten in der Vergangenheit sehr eindeutig gezeigt, dass solche Mikroplastik-Fasern sich im Gewebe anreichern könnten. In hohen Konzentrationen könne dies sogar bis zum Tod der Versuchstiere führen.
Sowohl das deutsche Bundesumweltministerium als auch das Bundesministerium für Ernährung erklärten auf Anfrage des NDR- Magazins, für diese Problematik nicht zuständig zu sein – und verwiesen jeweils auf eine andere zuständige Stelle.
Hersteller dementieren
Laut dem Norddeutschen Rundfunk verweist der Deutsche Brauer-Bund auf eigene Untersuchungen, die zweifelsfrei nachweisen würden, dass sich kein Mikroplastik im Bier und in dem zum Brauen verwendeten Wasser befinden würde.
Die Mineralwasser-Hersteller hätten sich auf Nachfrage ganz ähnlich geäußert. Ihre genauen Untersuchungsmethoden seien allerdings nicht offen gelegt worden, so die Redaktion von “Markt” zum Abschluss ihres Berichts.
No tags for this post.